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Donnerstag, 29. Juli 2010

indonesien teil 2, lombok, 5. - 29.7.2010






























senggigi, lombok, die wilde östliche nachbarinsel von bali, welche vor langer zeit mal sogar durch balinesische könige unterworfen wurde. (lombok heisst im eingeborenen-sassak-dialekt chili und weiss der teufel, scharf und gut sind sie, diese lomboks in lombok!)

im hotel dharmarie, das natürlich unter voll muslimischem management steht, da dies eine pur muslimische insel ist, führen einige höchstinteressante, gemütliche herren den betrieb. einer von ihnen hat uns ein auto nach kuta organisiert, super preis und freundliche ratschläge aus einem weisen gesicht. er trägt ein weisses käppi, hat schlaue augen und schalk darin und als wir am abend nach hause kamen, folgte er uns, um die abfahrt zu bestätigen. ich fragte ihn nach seinem namen und er sagte: hussein, aber nicht saddham, und grinste dabei übers ganze gesicht. so wirst du meinen namen nicht mehr vergessen. ich antwortete: nein, du gefällst mir viel besser und ausserdem bist du bedeutend schöner und vor allem sehr viel lebendiger als der andere. unser grinsen verschmolz zu einem völkerverbindenden moment, während dem sich keiner allzuernst nimmt und der humor übersetzer wird.

er meinte, wäre ich amerikaner gewesen, er hätte das doppelte für das auto verlangt und einmal mehr scheinen unsere sympathien auf der selben linie zu sein. ich nehme mir vor, in zukunft immer, wenn von muslimen die rede sein wird, an hussein zu denken.


senggigi, lombok, this wild neighbourig island in the east of bali, that even was conquered a long time ago by balinese kings. (lombok means hot chili in the native sassak-dialect and hell, hot and spicy they are, these lomboks of lombok!)

at the hotel dharmarie under muslim management, since this is a pure muslim island, some most interesting and jovial elder gentlemen are in charge. one of them has organized a car for us for the trip to kuta, great price and friendly advice out of his wise face. he wears the typical white cap, has smart eyes with waggishness in them and when we arrived at the hotel the evening before the trip, he followed us to confirm our departure. i asked for his name and he goes: hussein, but not saddham and smirked all over his face. that way, you'll not forget my name! i said: no, but i like you much better and apart of that you're more handsome and much more alive than the other one. our grins melted into a universal moment with nobody taking himself too serious and humour is translator.

he told me, if i would have been an american, he would have asked the double price for the car and again, our sympathies were found at the same side. i decided, when in the future there would be talks about muslims, to always remember and think of hussein.  









sachrem, der unausgesprochene chef aller strandverkäufer, herumlungerer und andern, die hier nichts zu beissen haben. er erklärte mir die ungeschriebenen gesetze seines standes, die hilfe, die sie einander zukommen lassen, wenn bei einem der tag ganz mies gelaufen ist und den zusammenhalt und das gemeinschaftsgefühl, von dem man sonst wohl kaum etwas mitbekommen würde. es war absolut faszinierend, tief menschlich und völlig unerwartet. er half uns auch, eine visumsverlängerung für indonesien zu bekommen, ohne durch alle sonst üblichen instanzen der ausgeklügelten abzockmaschinerie gehen zu müssen. ein weiterer seelenfreund in dieser welt, der uns mit tiefem respekt und dankbarkeit erfüllte.


sachrem, the unsaid chief of all beach-sellers, scallawags and others without anything to bite most of the times. he explained to me the unwritten laws of his profession, the help they extend to each other if the day has been really bad for one of them and the cohesion and corporate feeling of which i would never have learned otherwise. it was absolutely fascinating, deeply humane and unexpected. he also helped us to get a prolongation of the visa for indonesia without going through the usual authorities and sophisticated ripp-off-machinerie. another soul-friend on this planet implementing deep respect and gratefulness in us. 





hie und da mal ein platten, wer wird denn da schon wild werden? sachrem begleitete uns nach kuta und alles war gut.


a flat tire once in a while, who's gonna get wild about it? sachrem accompanied us to kuta and everything was just fine.







die jungs auf den schaukelpferdchen sehen sehr ernst aus; ihnen steht auch eine nicht ganz so angenehme prozedur bevor, nach der sie dann eben männer sind, jedoch ein kleines stückchen haut an empfindlicher stelle ärmer. da würd ich wohl auch so ein gesicht machen.

these boys on the carry-horses have quite an earnest look; they see a not so comfortable procedure coming their way, after which they will be men, but will also have lost a small peace of skin from a very vulnerable place of their bodies. knowing that, i would cut a face like that too. 








und dann kuta auf lombok. es gibt nichts zu sagen, jedes wort würde der wirklichen schönheit dieser inselwelt nicht gerecht werden und diese eher beschränken, also lassen wir's.


and then kuta on lombok. there's nothing to say, no expression would do justice to the beauty of this island-world, no it would rather diminish it, so lets just stop words.





also passen wir uns der einfachen wildheit der natur an und leben auch so... (wenigstens für drei nächte)

so we adapt to this simple ferocity of nature and live accordingly... (at least for three nights)





















da hüpft doch das alte hippie-herzchen, haut in die klampfe und singt: don't bogart that joint. was für ein leben!!


the old heart of the hippie is jumping, hits the chords and sings: don't bogart that joint. what a life!!



grosse armut, die erst jetzt langsam schlimm wird, wo wir touristen ihnen mehr und mehr den sogenannten "wohlstand" vor der nase herumführen und so unbewusst die unzufriedenheit schüren. es ist zwar noch nicht tragisch, doch ich hab' an andern orten gesehen, wohin dies führt. natürlich sind wir in ihren augen alle millionäre und so strömen denn täglich hunderte von strand­verkäuferinnen und -verkäufern von nah und fern herbei, um hier ihr glück zu versuchen. kein wunder bei einem lohn von 50'000 rupies (cirka 5.- chf) für einen tag knochenbrechender schufterei von morgens um sieben bis abends um fünf auf den reisfeldern. hier kann man 100'000 rupies mit einem einzigen schal verdienen, wenn das geschäft läuft. doch das tut es nur für die mutigsten, schlauesten, frechsten, sympathischsten und manchmal auch für die hartnäckigsten unter den wildesten, denen man einfach nicht widerstehen kann im guten wie im schlechten. grundsätzlich kauften wir nichts von kindern, sondern luden sie zum essen oder zu einer cola ein, was sie freudestrahlend annahmen, denn das geld geht sowieso an eltern, die kinder arbeiten lassen (müssen?); ein ungutes gefühl.


severe poverty going sour only now with us tourists shaking the so called prosperity in front of their noses, firing up discontent. it's not bad yet, but i've seen it happening in other places and where it goes from here. of course in their eyes we are all millionaires and so hundreds of beach sellers stream into the place every day from all places inland to have a shot at it. no wonder with a wage of 50'000 rupies (about 5 US $) for a bonebraking-hard days work on the rice paddies from seven in the morning till five in the evening. here you can make a 100'000 rupies with the sale a single scarf, if you're lucky. and lucky are only the smartest, most daring, cunning and congenial and sometimes the most insistent and wild ones you just cannot resist or they won't let you. generally we don't buy anything from children but invite them for food or a coke that was highly appreciated, because giving money, it would only go to parents that let children work for them (or have to); a nasty feeling.













hotel matahari (sonnenschein auf indonesisch) am rand von kuta, leicht morbides, abgehalftertes hotel nach unserem geschmack mit tausend ecken, die noch immer vom hauch des ehemaligen lebens und dessen erschafferin leuchtet. die schöpferin, ursula (ganz links), ist zufälligerweise auch hier, zusammen mit ihren freundinnen christine und jackie und allen kindern in den ferien, nach langer zeit und mit manchmal wehmütigem ausdruck. ihre geschichte ist spannend und spiegelt die überraschungen des lebens, wie sie kein schriftsteller erfinden könnte. sie ist einer der wenigen menschen, welche ein so helles lachen tragen, nachdem sie innert kürzester zeit von der aufgabe der erfolgreichen hotelbesitzerin in tropischen gefilden zur ebenso fröhlichen motorradpöstlerin in der kalten schweiz wechselte. es beweist mir einmal mehr; es gibt nur erfahrungen und den stil, mit dem man damit umgeht.


hotel matahari (sunshine in indonesian) on the outskirts of kuta. slightly morbid, worn-down hotel the way we like it with uncounted corners still shining of the once splendid life and the ideas of its creator. she, ursula (on the left) by chance is visiting here too, together with her friends christine and jackie and all their kids on holiday after a very long time since her departure and a melancholy look on her face once in a while. her story is thrilling and giving an account of the surprises in life that no writer could invent. she is one of the rare poeple showing such a bright smile after the huge change from a successful owner and manager of a great hotel on a warm and beautiful island into a motorbike-courrier in cold switzerland. it gives me prove for the theory; there are only experiences and the style with which you handle them.























hochzeit à la lombok, eine explosion von farben, musik und freude...


wedding lombok style, an explosion of colours, sound and joy...

























inmitten der armut, ein prunkhotel, aber mit funktionierendem internet; also spielen wir für ein paar stunden pro woche hotelgäste und profitieren davon. die architektur und die feinheiten sind imposant, der kontrast zur wirklichkeit draussen atemberaubend.


in the midst of poverty, this fancy hotel, but with working internet connection; so we play hotel-guests for a few hours every week and enjoy our "stay". the architecture and finesse are impressing, the contrast to the reality outside is breathtaking.






















seltsamerweise findet man aber solche lächeln eher draussen, als drinnen.


strange enough, smiles like these you rather find outside, not inside.













märkte jeder art, wenn's geht draussen an der frischen luft und original wie hier, sind mein steckenpferd und hier kam ich so auf meine kosten, wie sonst kaum an einem andern ort was originalität, farbigkeit und ursprünglichkeit betrifft.


markets of any shape, preferably outside, open air and basic like here, are my kick and here i really was rewarded like almost nowhere concerning originality, colourfulness and primality.











nach drei wochen OHNE neue eindrücke, hab' ich meinen reisekoller rausgearbeitet und -gespielt; jeden tag drei stunden an der gitarre mit dem laptop und zahllosen "how to play" movies aus youtube als lehrer arbeite ich mich von dire-straits soli zu flamenco-takten bis zu django reinhard griffen vor und strahle vor meinem weihnachtsbaum. leichte sehnsucht nach unseren freunden bleibt bestehen und soll auch dazugehören; wozu hat man schliesslich freunde, wenn man sie nicht mal vermissen dürfte.

so sieht meine aktive mithilfe beim packen aus; ich begiesse den ortswechsel, gebe die musikalische untermalung, erstrahle von innen und motiviere die arbeitende bevölkerung. (sie lässt mich gar nicht packen! ich würde fünf koffer statt einem benötigen und finden würde ich dann auch nichts mehr)




after finally three weeks WITHOUT new impressions, i worked and played out my travel-tantrum; each day three hours at the guitar together with the laptop and countless "how to play" movies from youtube as a teacher i worked my way from dire-straits soli to flamenco beats and django reinhard riffs and start to shine again. a slight longing for our friends stays around and belongs there too; what good are friends for, if you can't even have a longing for them.


here you can get an impression of my active help in the packing-process; i cheer the dislocation, provide musical background, shine from deep within and motivate the working population. (she wouldn't let me pack! i'd need five suitcases instead of one and never find a thing again)







ein glanzpunkt auf lombok war die begegnung mit eva und ihrem sohn jan, die hier bereits seit über 12 jahren leben und sich selbst geblieben sind auch unter erstaunlichsten begebenheiten und widerständen. was für eine frau und was für ein mut, hut ab. inmitten muslimischer umstände und lebenssitten hält sie ihre an den buddhismus angelehnte spiritualität hoch und ordnet sich dennoch ein, aber niemals unter, und das in einem land, in dem es auch mit unterwürfigstem gebahren noch schwierig ist, frau zu sein. nach so langer zeit geniesst sie mehr respekt als viele männer und passt so ganz und gar nicht in das frauenbild der umwelt. wär wohl ein buch voller gegenätze wert.




one of the highlights of lombok was the encounter with eva and her son jan. they live here for 12 years and still stay themselves even with amazing action and resistance from outside. what a woman and what guts. compliment. in the midst of totally muslim circumstances and life-customs she is holding on to her buddhist-like spirituality and yet blends into society but never subordinates and this in a country where even with total obedient behaviour it is very difficult to be a woman. after such a long time she enjoys more respect than most men and yet doesn't fit into the picture of a women of this society. would be a great book full of contradictions.





in eva's wundervollem heim inmitten der reisterrassen fand unser lombok-aufenthalt seinen würdigen abschluss zusammen mit rahel, die jedoch hier noch eine weile bleiben wird, sie ist der magie verfallen und irgendwie versteh' ich das.




in the extraordinary home of eva in the middle of rice-paddies we celebrated the end of our stay in lombok together with rahel. she'll probably stay some more time here, she's lost to the magic and somehow i understand her.














im hafen von bali quetschten wir uns dann in diesen rosthaufen zusammen mit zwölf weiteren backpackern und erst als sie dann noch ein riesen-surf-board reinzwangen, ging mir die luft aus und da blieb sie auch für die nächsten nervenzerfetzenden fünf stunden bis zum flughafen. eviva la claustrophobia. so hat mir bali denn auf ihre art einen tritt in den hintern gegeben, weil ich so schlecht von ihr dachte.




in the port of bali we squeezed into this piece of rust together with twelve other backpackers and only when they pushed this gigantic surf-board into it, i gasped for air. that way i stayed for next five nerv-killing hours to the airport. eviva la claustrophobia. in this form bali gave me a kick in the ass in her way as a reward of thinking badly of her.




damit ist unser indonesien- und auch der sechsmonatige asien-abschnitt beendet und wir freuen uns auf was neues. die asiatische nahrung und die essgewohnheiten haben uns einige kilos lebendgewicht gekostet, jedoch eindrücke und erweiterungen des horizonts geschenkt, die uns niemand mehr nehmen kann; auch eine art reichtum.

liebe freunde, wir hoffen ihr seid glücklich und geniesst das leben, euer eizigartiges geschenk und wir denken viel an euch.




with this, our indonesia-trip and asia travels of more than half a year are over and we're looking forward to something new and different. the asian food and table-habits cost us some kilos but gifted us with impressions and expansions of the horizon, that nobody can take away; a different form of wealth.


dear friends, we hope you are happy and enjoy life, your unique gift and we think of you very often.





herzliche grüsse und alles liebe


many greetings and all our love 

charly & slavica, still on the road in buenos aires, 30.1.2011, 36 grad am schatten und schweissüberströmt.